Theater der Mitte

Das Theater der Mitte experimentiert mit Ideen und Traditionen, mit Genres und Sparten, ohne sich dabei selbst aus den Augen zu verlieren. Es ist ein lustvolles Miteinander, eine kreative Symbiose, die aus dem starren Theaterkorsett ausbricht und die Theaterszene mit neuen, innovativen Projekten und ästhetischen Formen bereichert. Dank vor- und nachbereitender Gespräche wird ein Diskurs angeregt, dank neuer Darstellungsformen wird die Jugend miteinbezogen und dank eines mutigen Crossovers bleibt die Kunst beim Theater der Mitte zukunftsfähig.

Das Theater der Mitte hat es sich zur Aufgabe gemacht, auch in Zukunft aktuelle Themen zu behandeln. Diese genau zu sezieren und den Finger auf die Stellen zu legen, die schmerzen, aber dabei immer auch mit Humor in der Hinterhand. Selbstreflexion mittels Seelenschau, die mit humorvollen Untertönen sich weder im Melancholischen noch Depressiven verliert, sondern die Aufmerksamkeit durch pointierte Dialoge, performatives Schauspiel oder philosophischer Dialoge auf das Wesentliche lenkt. Das Resultat ist eine beständige, aber divergente Innenschau, die das Publikum teilhaben lässt und zum Diskurs anregt. Dabei bleibt das Theater der Mitte seiner im Team entworfenen und perfektionierten Strategie treu: Die Kombination verschiedenster Medien, ein ständiges Experimentieren, Ausprobieren und ein persistenter, respektvoller Austausch miteinander. Die Suche danach, wie Theater auch sein kann ist und bleibt die treibende Kraft.

Alles Leben, alle Energie geht aus der Mitte hervor und nach Aristoteles besteht ein Ziel des Menschen darin, Extreme auszutesten, um in der Folge ihre Mitte, ihre innere Balance, zu finden. Die Mitte kann auch in einem gesellschaftlichen Sinne verstanden werden, da es unserem Verein ein Anliegen ist, möglichst viele Menschen und nicht nur wenige Eliten zu erreichen. Wir wollen uns mit Themen beschäftigen, die gerade aktuell sind – im Mittelpunkt stehen – so wie wir Kunst und Kultur in den Mittelpunkt unseres Schaffens stellen. Die Mitte kann auch in einem zeitlichen Sinne verstanden und im Jetzt angesiedelt werden, jenem Zeitpunkt, der zwischen Vergangenheit und Zukunft die einzige Realität darstellt. Schließlich bezeichnet die Mitte im Allgemeinen und das Theater der Mitte im Besonderen einen Zusammenschluss von Künstler*innen unterschiedlicher Sparten, die jeweils ihre Expertise nutzen, um so zeitgenössische Kunst zu fördern, zu ermöglichen und auszuüben. In einer Zeit in der sich vieles verändert und neu organisiert, glauben wir mit der Gründung eines Vereins dieser Tendenz zu folgen, um ein Teil dieser Strömung zu sein und um sie gleichzeitig zu kommentieren und kritisch zu beleuchten. So wie Popmusik „Underground“ Elemente vereint, um daraus etwas Eigenes, etwas Neues zu kreieren, wollen wir gerade aufkommende neue Elemente im Bereich diverser künstlerischer Bereiche nutzen, um eine eigene Sprache zu finden und so stabilisierend wirken zu können.

Ein besonderes Anliegen ist uns Inter- und Transdiziplinarität. Dies erreichen wir durch den schon erwähnten Zusammenschluss von Künstler*innen verschiedenster Sparten, insbesondere der dramatischen Kunst (Tanz, Performance, Theater, Musik), der Filmkunst, der bildenden Kunst und der Fotokunst. Auch wollen wir Theorie und Praxis nicht trennen, sondern ineinander überführen, um sich gegenseitig zu befruchten und zu einem holistischen Modell beizutragen.

Das Theater der Mitte positioniert sich in einer Ambivalenz zwischen Vertrautem und Unvertrautem, bezieht seine Kraft aus einem stets wiederkehrenden Nullpunkt, der in einem kindlich-neugierigen Sinne, einem künstlerischen Entdecken und Staunen, zu verstehen ist, um sich so ästhetischer und schöpferischer Indifferenz gegenüberzustellen.

 

Leitlinien – Das Theater der Mitte möchte insbesondere:

  • Sozialrelevante Themen ansprechen
  • Inter- und transdisziplinär arbeiten
  • Die Ehrlichkeit, die in jedem einzelnen Moment steckt, finden und das Jetzt erleben, sowie erlebbar machen
  • Ein Miteinander fördern, Gräben überbrücken und Verbindungen herstellen
  • Neue Darstellungsformen erforschen